Gegründet wurde der Verein 1878 aus einem Zusammenschluss zweier sozialer Initiativen, mit dem Ziel, bedürftige Menschen in der Gemeinde durch praktische Hilfe zu unterstützen. Frauen nähten und strickten Kleidung, die an Bedürftige verteilt wurde, besonders zu Weihnachten. Diese Art der Unterstützung blieb fast ein Jahrhundert lang zentral, wurde jedoch in den 1960er-Jahren zunehmend überflüssig, da staatliche Sozialwerke und andere Institutionen diese Aufgaben übernahmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Struktur der Gesellschaft in Riehen, und der Frauenverein passte seine Arbeit den neuen Bedürfnissen an. So wurde 1962 eine Hütestube eingerichtet, die vielen Müttern eine Kinderbetreuung anbot, und später entstanden Bastel- und Spieltreffs für Kinder. In den 1970er-Jahren eröffnete der Verein ein Heim für Lehrtöchter, das jedoch aufgrund sinkender Nachfrage und veränderter gesellschaftlicher Bedürfnisse später geschlossen wurde. Für ältere Menschen, die unter Einsamkeit litten, organisierte der Verein Beschäftigungstherapien, Sing- und Spielnachmittage sowie regelmäßige Besuche.
Ab den 1980er-Jahren verschob sich der Fokus zunehmend auf die Förderung von Kreativität und Bildung. Mit der Eröffnung des «Lädeli» im Jahr 1983 bot der Verein Hobbykünstlerinnen eine Plattform, ihre Werke zu präsentieren und zu verkaufen. Ergänzend dazu wurden Kurse und Veranstaltungen organisiert, die den Frauen neues Wissen und Fähigkeiten vermittelten, etwa im Bereich Handwerk, Technik und Politik.
Ein weiterer Meilenstein war 1995 die Einrichtung eines Zentrums an der Baselstrasse, das als Ort der Begegnung und Innovation diente. Dort wurden eine Kinderkleiderbörse und eine Brockenstube eröffnet, die nicht nur praktische Unterstützung boten, sondern auch einen Beitrag zum Recycling leisteten. Diese neuen Initiativen spiegelten die moderne Ausrichtung des Vereins wider, der zunehmend auf Gemeinschaft, Nachhaltigkeit und die Förderung von Eigenständigkeit setzte.
Seit dem neuen Jahrtausend steht der Frauenverein Riehen vor der Herausforderung, neue Mitglieder zu gewinnen und seine Angebote an die Bedürfnisse einer sich wandelnden Gesellschaft anzupassen. Neben kulturellen und geselligen Veranstaltungen engagiert sich der Verein weiterhin sozial und versucht, Frauen dazu zu ermutigen, Verantwortung für die Gemeinschaft zu übernehmen. Der Frauenverein hat sich so von einer karitativen Organisation zu einer modernen Plattform entwickelt, die Bildung, Kreativität und soziale Vernetzung fördert – gemäß seinem Leitmotiv: „Von Frauen – für Frauen – mit Frauen!“
Heute stehen vor allem die Brockenstube und die Kinderkleiderbörse nach ihrem Umzug an die Baselstrasse 46 im Fokus der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Auch zufällige Passanten entdecken immer wieder neu unser Angebot. Gut besucht sind aber auch unsere Veranstaltungen des Kulturclubs, die im dreimal jährlich erscheinenden Programm ausgeschrieben sind und es gibt diverse Literaturclubs, Wander- und Walkinggruppen und nicht zu vergessen die jährliche Vereinsreise.
Miteinander können wir mehr erreichen und füreinander fördert soziale Kontakte.
Social Contact